Geschichte

Erbaut um 1800 steht auf 1.020 m Höhe das ehemalige Bauernhaus auf dem Prestenberg, heute die Namensgebung für den Ortsteil, gelegen nördlich von Todtmoos an der Landstrasse L146 nach Bernau.

Ansicht um 1949

Ansicht um 1949

Die Bedeutung Presten, ist von den erschwerten Lebensbedingungen früher, wie “sich Schinden oder Gebrechen” abzuleiten. Damals mussten alle Dinge des Lebens wie auch Materialien zum Bauen oft mühevoll und mit viel Kraft von weit her auf den Buckel (Berg) gebracht werden. Somit entstand im Volksmund der Begriff: “Der preschtet sich”.

Gebaut auf Fels in Hanglage verarbeitete man damals das vor Ort entstandene Baumaterial. Das Holz hierfür wurde wegen der Haltbarkeit nach dem Mondkalender geschlagen. Eine Besonderheit des Gebäudes ist, dass die Außenmauern aus den vorhandenen Bruchsteinen gemauert wurden. Somit entstanden zum Teil stattliche Mauerstärken von bis zu 90 cm.

Ansicht um 1959

Ansicht um 1959

Das Innere des Hauses besteht aus einer klassischen Ständerbauweise mit stattlichen Balken, wie sie bei den klassischen Schwarzwaldhäusern üblich ist. Die Zwischenräume wurden ausgemauert. Ebenso war ein Brunnengang mit einem Wassertrog vorhanden. Aus einer Quelle floss das frische Bergwasser durch das Haus und kühlte dort die in Kannen gelagerte Milch.

Rückschlüsse lassen zu, dass die Erbauer des Hauses wohlhabender waren. Im Keller bzw. Untergeschoss waren die Ställe, daüber die Wohnstube und Schlafkammern. Der Rest des Gebäudes war der Ökonomieteil für die Vorräte für Mensch und Tier, da die Wintermonate hart und sehr lang waren.

Ansicht um 1966

Ansicht um 1966

Nach dem Tod der Geschwister Johannes und Albertine Simon 1920 erstand die Bäuerin Maria Kienle den Hof, der dann im Laufe der Zeit mit weiteren Wohnräumen verändert wurde und in dem nach Kriegsende 1945 Flüchtlinge untergebracht waren. Später sollte das Haus einer Feuerwehrübung dienen – doch das Vorhaben scheiterte letztendlich an der damals mangelnden Löschwasserzufuhr.

Heinrich Mannhardt erstand 1959 das Bauernhaus und bewohnte dies bis 2012. Er baute es weiter zu einem Wohnhaus aus. Seit 2013 bauen wir das Haus soweit möglich in den ursprünglichen Zustand und mit authentischen Bauelementen zurück.